Andreas war der Bruder des Simon Petrus und war wie dieser von Beruf Fischer. Er stammte aus Bethsaida – heute der Hügel Et-Tell bei Ad Dardara in Syrien oder aus Kafarnaum, ein Ort am See Gennesaret.
Er war der erste, den Jesus als Jünger berief. Zuvor war er Anhänger von Johannes dem Täufer. Im Kreise der zwölf Jünger wird er an unterschiedlichen Stellen in der Rangfolge genannt. Nach dem Markusevangelium gehörte er zu einem der nur vier Jünger, denen Jesus eine Rede über die Endzeit mitteilte. Nach Pfingsten bildete Andreas möglicherweise mit seinem Bruder Petrus ein Missionspaar, auch wenn er in der Liste der Apostel erst als vierter genannt wird, Petrus aber natürlich als erster. Die Legende lässt Andreas dann das Evangelium in Pontus und Bithynien südlich des Schwarzen Meers in Kleinasien, in Thrakien, in Epirus und in dem Achaia in Griechenland sowie in den Donauländern verkünden.
In Patras heilte Andreas nach der Überlieferung Maximilla, die Frau des Statthalters Ägeas, und bekehrte sie zum Christentum. Er riet ihr eheliche Enthaltsamkeit; daraufhin dem Statthalter gegenübergestellt, konnte er diesen in einer ausführlichen berichteten Disputation nicht vom Christentum überzeugen. Der Statthalter ließ Andreas geißeln und zu besonderer Pein an ein X-förmiges Kreuz binden. Zwei lange Tage hängend, predigte Andreas dem Volk himmlisches Licht. Ägeas verhöhnte ihn, wurde daraufhin mit Wahnsinn geschlagen und starb, ehe er sein Haus wieder erreichte. Maximilla ließ Andreas mit großen Ehren bestatten.