Eine Rede von Jakob Beck (11/18)
Liebe Bürgerinnen und Bürger, sehr geehrte Politikerinnen und Politiker,
ich stehe hier und heute vor Ihnen und appelliere an Sie: Die AfD ist keine Alternative für Deutschland.
Ich beginne mit folgenden zwei Zitaten:
„In uns selbst allein liegt die Zukunft des deutschen Volkes. Wenn wir selbst dieses deutsche Volk emporführen (…) dann werden wir wieder emporsteigen… genau wie die Väter einst auch Deutschland nicht geschenkt erhielten, sondern selbst sich schaffen mussten!“ so Massenmörder, Diktator und Tyrann Adolf Hitler.
Auf der Gegenseite zitiere ich den Parteivorsitzenden der AfD Alexander Gauland: „Und wir werden uns unser Land und unser Volk zurückholen!“
Erschreckend aber wahr: Parallelen beider Reden in Wortlaut und Ideologie.
Es ist etwas über 80 Jahre her, als die NSDAP an die Macht gekommen ist. Einige von Ihnen werden jetzt sicher argumentieren, dass die Demokratie damals ihre Schwächen hatte, die aber jetzt behoben worden sind und es somit zu einer erneuten Machtergreifung einer rechtsradikalen Partei nicht mehr kommen kann.
Ich aber sage, dass wir diese schwere Last ernstnehmen und ein Vorbild für die Welt sein sollten. Zu Zeiten, in denen Fremdenhass und Rassismus die Schlagzeilen überschatten. Zu Zeiten, in denen die Demokratie gefährdet ist wie noch nie. In diesen Zeiten stehen wir in der Verantwortung eine rechtsradikale, populistische Partei wie die AfD dorthin zu verbannen, wo sie hingehört:
in die Bedeutungslosigkeit.
Eines jedoch muss man der AfD lassen. In diesem Punkt kann ihr keine Partei in Deutschland nur ansatzweise das Wasser reichen:
Das ist mit dem Finger auf andere zu zeigen, von sich abzulenken und diesen dann die Schuld in die Schuhe zu schieben.
Die AfD ist lediglich eine Bewegung durch Provokation, die schwammige, nicht zielführende Verbesserungsvorschläge in ihrem Wahlprogramm hat.
So schreibt sie zum Beispiel auf ihrer Internetseite zum Thema Auswanderung/Asyl, dass die Schlepper-Hilfsdienste auf dem Mittelmeer beendet und die „Passagiere“ zu ihren Ausgangsorten zurückgebracht werden müssen.
Nicht nur, dass sie Flüchtende, die keine Perspektive haben und ihr Leben aufs Spiel setzen, nur mit der Sehnsucht auf einen Neustart als „Passagiere“ fast schon beschimpft, sondern auch, dass die Rückführung das Problem nur noch vergrößern würde.
Diese Menschen, die nichts mehr zu verlieren haben, werden sich nämlich bis zu ihrem bitteren Tod auf die Flucht begeben.
Und jetzt frage ich Sie: Wollen Sie dies unterstützen, indem Sie die AfD wählen?
Sie müssen sich klarmachen, wer auch immer die AfD aus Protest wählt, der steckt mit den Neonazis unter einer Decke, von denen sich die Parteiführung nicht distanziert. Sie stehen in diesem Moment für das Gleiche wie ein Rechtspopulist Herr Gauland, der Hitler und die Nazis nur als „Vogelschiss“ deutscher Geschichte bezeichnet.
Können Sie dies mit Ihrem Gewissen vereinbaren, wenn Sie die AfD wählen?
Ich aber appelliere an Sie:
Schließen Sie sich mir an und lassen Sie uns den nächsten Schritt in Richtung Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität machen. Nicht nur wir Bürger stehen in der Verantwortung, nein, auch Sie liebe Politiker sind in der Pflicht, jetzt den Schalter wieder umzulegen und sich mit Sachthemen zu beschäftigen, die uns Bürger betreffen. Kämpfen wir alle gemeinsam gegen Fremdenhass und Rassismus für eine starke Demokratie, auf die die Welt in diesen Tagen mehr denn je angewiesen ist.
Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit und konnte Sie hoffentlich davon überzeugen, dass die AfD keine Alternative für Deutschland ist.