Die größte Bibliothek Österreichs ist mit über 10,9 Millionen Werken die Österreichische Nationalbibliothek in Wien. Über 3,9 Millionen Bücher und acht Sammlungen, bestehend aus Handschriften, Landkarten, Papyrus, Plansprachen und Grafiken sind Teil der Bibliothek.
Die historischen Wurzeln der ehemaligen kaiserlich-königlichen Hofbibliothek reichen bis ins späte 14. Jahrhundert zurück. 1920 wurde die Hofbibliothek des Habsburgischen Kaiserreiches als „Nationalbibliothek“ in den Besitz der Republik Österreich übernommen und führt seit 1945 die Bezeichnung „Österreichische Nationalbibliothek“ (ÖNB).
In ihren acht Sammlungen bewahrt die ÖNB einen bedeutenden Anteil an schriftlichem Weltkulturerbe, sowie antike, mittelalterliche und neuzeitliche Handschriften. In den vier bibliothekseigenen Museen werden Besuchenden ausgewählte Objekte und Sammlungen präsentiert. Im Papyrusmuseum sind unter anderem Exponate aus dem Zeitraum vom 15. Jh. v. Chr. bis zum 16. Jh. n. Chr. ausgestellt, die Abschriften von Werken der ägyptischen, griechischen und lateinischen Literatur, sowie des ägyptischen Totenbuchs, der Bibel und des Korans umfassen. Die Papyrussammlung ist außerdem mit etwa 180.000 Objekten eine der reichhaltigsten und bedeutendsten Sammlungen antiker Schriftstücke weltweit. Verschiedenste globenverwandte Instrumente wie etwa Armillarsphären, Tellurien, Planetarien oder Lunarien, aber auch die Herstellung und Geschichte der Globen sind im Globenmuseum zu sehen. Eines der ältesten Sprachmuseen weltweit, das Esperantomuseum, ist auch Teil der ÖNB. Die Sammlung für Plansprachen beherbergt die weltweit größte Fachbibliothek für Interlinguistik und dokumentiert rund 500 Plansprachen. Darunter neben der heute wichtigsten Plansprache, Esperanto, auch Volapük, Ido und Interlingua. Im Literaturmuseum kann man viel über die österreichische Literatur lernen.
Besichtigen kann man unter anderem den Prunksaal, der im 18.Jahrhundert als Teil der Hofbibliothek erbaut wurde und zu den beeindruckendsten Bibliotheksbauten der Welt zählt. In der Kuppelhalle ist neben den venezianischen Globen auch die Deckenfreske zu bewundern. Der Hofmaler Daniel Gran arbeitete von 1726 bis 1730 an der Freske, die die Apotheose von Kaiser Karl VI. darstellt. Die im Zentrum des Prunksaals stehende große Marmorstatue zeigt den Kaiser Karl VI. als „Hercules Musarum“. Die Staue wurde 1735 von dem kaiserlichen Hofbildbauer Antonio Corradini angefertigt. Weitere Marmorstandbilder, die im ganzen Saal verteilt sind, stellen österreichische und spanische Habsburger dar. Im Prunksaal befinden sich mehr als 200 Tausend Bände.
Bei Studierenden und Forschenden besonders beliebt ist die Bibliothek am Heldenplatz, die Teil der österreichischen Nationalbibliothek ist und mit sieben Lesesälen und 400 Leseplätzen Zugang zu den Beständen der Bibliothek bietet.
Für Schüler*innen und Student*innen sind viele Eintritte in Museen und anderen Einrichtungen kostenlos, fast immer sind sie zumindestens stark reduziert!
Funfact
Lilli Gotschalk
Bildquellen:
Prunksaal der ÖNB: https://www.wien.info/resource/image/307370/3×2/800/533/1d677c3be2e55901b6639de4feb37f2d/UE/prunksaal-nationalbibliothek-2-.jpg
Augustinerlesesaal ÖNB: https://www.onb.ac.at/bibliothek/sammlungen/handschriften-und-alte-drucke/ueber-die-sammlung/augustinerlesesaal/#lg=1&slide=0