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Buchrezension: „Unsere anarchistischen Herzen“ (April 2021)

Das Buch behandelt ein typisches Jugendbuchthema: Ein Mädchen muss mit ihrer Familie umziehen und ist über das neue Zuhause und allem, was damit einhergeht, todunglücklich. Dann begegnet sie einem anderen Mädchen und die beiden werden beste Freundinnen.
Trotzdem ist das Buch anders als andere Jugendbücher: Das Mädchen, das umziehen muss, ist Charles, die von Berlin nach Heinde ziehen muss, da ihre Mutter der Meinung ist, die Familie bräuchte einen Neuanfang. Charles kann damit wenig anfangen, immerhin wohnt in Berlin ihr bester Freund Gustav und überhaupt ist dort ihr ganzes Leben, welches sie nicht aufgeben möchte, nur um in Zukunft bei den Hippie-Freunden ihrer Eltern leben zu müssen. 

Die neue Freundin ist Gwen. Sie wohnt schon immer in Hildesheim. Allerdings ist auch ihre Situation nicht optimal: Ihre Eltern sind zwar reich und sie führen ein wohlhabendes Leben, doch Gwen hält nicht viel vom schnöseligen Lifestyle ihrer Eltern und distanziert sich eher von ihrer Familie. Ihr Leben kommt ihr trostlos vor und um sich abzulenken, nimmt sie Drogen und trifft sich mit Tinder-Typen. 

Als Gwen und Charles sich dann begegnen, verstehen sie sich schnell sehr gut. Ihre Freundschaft löst nicht sofort all ihre Probleme, aber die beiden sind froh einander gefunden zu haben und sich unterstützen und aufmuntern zu können. 


Die Autorin Lisa Krusche, die selbst auch aus Hildesheim kommt, behandelt in ihrem Roman nicht nur Themen wie die Schwierigkeiten des Teenager-Daseins oder natürlich die Kraft von Freundschaften, sondern auch schwierigere Themen wie gesellschaftliche Unterschiede oder das Verhältnis zu den eigenen Eltern, das bei jedem und jeder unterschiedlich und oft auch nicht das beste ist. 

Beim Lesen hat mir persönlich der Schreibstil der Autorin gefallen, der teilweise sehr unterhaltsam, aber stellenweise auch etwas verzwickter ist. Zugleich spiegelt er in gewisser Weise die Denkweisen und Persönlichkeiten der beiden Protagonistinnen wider. Ich denke, dass Buch ist für viele lesenswert, egal ob man sich für gesellschaftliche Themen interessiert, gerne Jugendbücher liest oder, als ältere Person, nochmal verstehen will, wie es ist jung zu sein. 

Falls euer Interesse geweckt wurde, könnt ihr das Buch gerne lesen oder auch ins Theater gehen, denn das Buch wird diese Spielzeit am TfN uraufgeführt. Am 29. April hat es dort Premiere. 

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