Kategorien
Aktuelles Gymnasium Andreanum

Baustellen am Andreanum

Aktuell finden in fast jedem Gebäudeteil des Andreanums Reparatur- oder Ausbesserungsarbeiten statt. Gerade heute wurde der Telemannsaal (wieder!) gesperrt. Im Interview mit Frau Wallis erklärt sie uns, wer für die Reparaturen zuständig ist und wo gerade was gemacht wird.

Frau Wallis. Was ist wichtig bei so vielen Baustellen an einer Schule zu berücksichtigen?

Frau Wallis: Eine Schule muss einen sicheren und vertrauensvollen Ort bieten. Daher ist das Wichtigste erst einmal, dass alle Schüler*innen geschützt sind. Dabei ist nicht das von oben kommende Wasser das Problem, sondern viel mehr, dass jemand auf der entstehenden Pfütze ausrutscht und sich verletzt. Daher ist es wichtig, dass man Mängel thematisiert. Wenn euch also etwas auffällt, könnt ihr dies gerne z.B. den Hausmeister*innen, dem Sekretariat oder mir melden.

Schränken die Reparaturen den Unterricht in irgendeiner Form ein?

Solange auf den Flachdächern gearbeitet wird, schränkt das den Unterricht nicht ein. Schlimmer ist es, wenn im Gebäude selbst Arbeiten gemacht werden müssen, so wie wir es jetzt beim Naturwissenschaftstrakt hatten. Wir mussten über mehrere Wochen Bio1, Bio2 und den Erdkunderaum sperren. Weil man die Probleme oft erst sehen kann, wenn man die Wand öffnet, kann man solche Sperrungen vorher nicht planen. Aufgrund von Handwerkermangel kann es durchaus auch länger dauern, bis einzelne Arbeiten beendet werden. Bei den Maßnahmen muss man einfach Geduld haben und das Ganze gemeinsam als Solidargemeinschaft tragen.

Wer kümmert sich um die Reparaturen in der Schule?

Unser Schulträger kümmert sich um die Reparaturen; wo Wasser eintritt oder wir eine betroffene Stelle melden, da wird repariert. Da das Wasser aber in jeden Gebäudeteil eindringt, haben wir Baustellen ohne Ende.

Wer entscheidet denn was repariert wird und gibt die Aufträge raus?

Es gibt wöchentlich eine Sitzung, in der die Hausmeister*innen, Herr Wilkening, Vertreter*innen des Schulwerks und ich alle Mängel in der Schule thematisieren. Was die Hausmeister*innen selbst reparieren können, machen sie auch. Ansonsten besprechen ich mich mit einem Bauingenieur des Schulwerks, der die entsprechenden Aufträge für die Reparaturen plant und umsetzt.

Naturwissenschaftstrakt:

Woran liegt es, dass verschiedene Räume im Naturwissenschaftstrakt für längere Zeit gesperrt werden mussten?

Im gesamten Gebäude bzw. in den Wänden sind Fallleitungen verlegt, die das Regenwasser nach außen ableiten. Das Problem ist jedoch, dass diese Leitungen bereits 60 Jahre alt sind und nun nach und nach kaputt gehen. Da man aber nicht weiß, wo sich der Riss in der Leitung befindet, müssen alle Wände aufgestemmt und die Leitung dahinter kontrolliert werden. Das Problem dabei ist jedoch, dass die Klinkerwände in der Schule denkmalgeschützt sind, weshalb man die Wände nicht von der Flurseite, sondern immer nur von den Unterrichtsräumen aus aufstemmen kann. Aus diesem Grund mussten wir auch Bio1 und den Erdkunderaum sperren.

In Bio3 steht jetzt schon seit längerem eine Wanne zum Auffangen von Wasser. Wo liegt denn das Problem in Bio3?

In Bio3 haben wir wahrscheinlich ein Leitungsproblem im Deckenbereich; es hat plötzlich einfach angefangen aus einer Lampe zu „duschen“. Wir haben versucht das Leitungsproblem zu finden, indem wir jedes Waschbecken im darüberliegenden Physikraum ausprobiert haben, allerdings ohne Erfolg. Stattdessen hat es plötzlich auf dem Flur im Erdgeschoss angefangen zu „duschen“. Wir haben also ein neues Leitungsproblem entdeckt, obwohl wir das alte noch gar nicht gefunden hatten.  

Was wird jetzt unternommen, um das Leitungsproblem in Bio3 zu finden?

Die Handwerker müssen jetzt die Decke öffnen und versuchen den Fehler zu finden, da die Wasser- und Abwasserleitungen teilweise quer in den Zwischendecken liegen und es durch den Betonbau schwer ist, an diese Leitungen zu gelangen.

Gibt es etwas, um diese Probleme vorzubeugen?

Es muss grundsätzlich eine Lösung bezüglich der alten Leitungen gefunden werden. Das Nächste wäre dann eine vollständige Sanierung des gesamten Gebäudes.  

Sporthalle:

Die Sporthalle ist ja mittlerweile dafür bekannt, dass man bei nassem Wetter immer einen kleinen Slalomlauf beim Sportunterricht laufen muss…

Ja. In der Sporthalle haben wir immer wieder Wasserprobleme und deshalb auch häufig Kübel zum Auffangen von Wasser stehen. Im Sommer wurde an der Dachapsis ein Teil repariert und ein Riss in der Dachhaut gekittet, weshalb die Prellwand zum Trocknen abmontiert wurde. Allerdings haben wir dann neues Wasser in der Halle entdeckt und so kann jetzt aktuell die Prellwand nicht wieder montiert werden. Aber die Entscheidung, ein neues Dach auf die Halle zu setzen, wurde durch den Schulträger erst einmal geschoben.

Was hat diese Entscheidung denn an der Schule ausgelöst, vor allem in Hinsicht auf die Schüler*innen?

Die Entscheidung, dass auf die Sporthalle kein neues Dach gesetzt wird, hat sehr viel Frust produziert, da nun auch erst einmal nicht das von den Schüler*innen geplante Solardach auf die Halle montiert werden kann.

Aber die Planungen des Solardaches werden beim neuen Hallendach doch berücksichtigt oder?

Auf jeden Fall! Ohne Solardach geht es nicht.  

Telemannsaal:

Was ist denn das Problem beim Telemannsaal?

Im Telemannsaal kommt Wasser wegen der Undichtigkeit des Daches in den Saal, es tropft durch die Lüftungslöcher. Man hat schon eine Menge versucht, wie zum Beispiel etwas am Dach und an den Lüftungskuppeln zu reparieren und hat schließlich als Notmaßnahme eine Metallrinne an die Saaldecke gebaut, um das Wasser nach außen abzuleiten. Diese Maßnahme hat jedoch beim Starkregen im Sommer dazu geführt, dass die Rinne völlig zerbeult war und das Wasser nicht mehr in der Rinne abgelaufen, sondern irgendwo in den Saal getropft ist. Da die Rinne nur an der Decke aufgehängt ist, wäre das sehr gefährlich gewesen, wenn die Wassermassen mit samt Rinne heruntergekommen wären. Aus diesem Grund haben wir kurz vor den Sommerferien den Telemannsaal gesperrt.

Das ganze Gebäude ist eigentlich in einem Zustand, der eine dringende Sanierung erfordert.

Was ist denn als nächstes für den Saal geplant?

In den Sommerferien wurde entschieden, dass etwas am Dach gemacht werden muss und das dies höchste Priorität hat. Es wird jedoch kein neues Dach geben. Stattdessen wird das gesamte Gründach entfernt, das Dach repariert und die Dachhaut neu versiegelt. Das ist aber erst mal nur eine Übergangsmaßnahme bis zu einer größeren Sanierung.

Wann ist die Reparatur am Dach geplant? Es wird ja jetzt zunehmend regnerischer.

Ich hoffe sehr, dass wir das noch vor dem Winter schaffen. Das Ganze ist ein Prozedere, das man wetterbedingt nicht so genau planen kann. Die Handwerker müssen das ganze Gründach erst einmal entfernen, das Dach gründlich reinigen und dann muss es trocken genug für den Flüssigkleber sein.

Telemannhaus:

Das Telemannhaus war doch ursprünglich ein altes Internatsgebäude oder?

Das Telemanngebäude steht eigentlich schon lange auf der Liste, dass es abgerissen werden sollte. Der Plan, dass hier ein neues Gebäude hinsoll, ist bestimmt schon 10-12 Jahre alt. Als Unterrichtsgebäude ist es nämlich nicht wirklich geeignet: die Flure sind sehr schmal und auch die Räume selber sind teilweise zu klein oder aufgrund ihrer schlauchartigen Zuschnitte als Unterrichtsräume wenig geeignet.

Zudem haben wir in sämtlichen Räumen Stockflecken an der Decke, die schimmlig aussehen. Ich kann gut verstehen, dass die Schüler*innen der Oberstufe sich beschwert haben, dass sie in einem solchen Raum nicht unterrichtet werden möchten. Wir haben einzelne Räume gesperrt, aber das Problem ist einfach in allen Räumen im oberen Stockwerk.

Was hat der Schulträger vor gegen diese Flecken zu unternehmen?

Das Dach müsste eigentlich dringend gemacht werden, aber es macht nun mal wenig Sinn bei einem Gebäude, das man plant irgendwann abzureißen, das Dach neu zu machen. Stattdessen soll der Innenbereich repariert werden. Es wurde ein Malerbetrieb beauftragt, der die Decken neu versiegelt, streicht und einen Spezialputz verwendet, der die Feuchtigkeit besser aufnehmen soll. Das ist erst mal nur eine Symptom-Bekämpfung, aber keine dauerhafte Lösung.

(Die Arbeiten im Telemannhaus wurden am 27.10.2023 abgeschlossen.)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert