Wenn es eine Sache gibt, deren Mangel wir in letzter Zeit intensiv erleben durften, dann ist es Freiheit, die Freiheit, Restaurants zu besuchen, um die Welt zu reisen oder auch nur mal eine Feier mit der Familie zu veranstalten. Viel eher würden wir Nachrichten großer Festivitäten in Zeiten von Corona-Einschränkungen alles andere als positiv auffassen, egal wie sehr, oder gerade weil wir die eigene Freiheit vermissen. Vermutlich fällt es leicht, mit solchen Empfindungen zu sympathisieren, nachdem wir sie nun seit über einem Jahr erleben. Gleichzeitig sind wir allerdings keine allzu großen Freunde der Querdenker oder anderer Verschwörungsmythen, die neben seltsamer, realitätsferner Weltsicht auch gerne behaupten, genau hierfür zu kämpfen: Für die Freiheit.
Schlagwort: Demokratie
In einem multikulturellen Land wie Deutschland, in dem über 80 Millionen Menschen leben, unterscheiden wir uns nicht nur in Identität, Geschlecht und sozialem Milieu, sondern auch in Interessen, Moralvorstellungen und vielem mehr. Aufgabe einer repräsentativen Demokratie ist es somit, diese Vielfalt in all ihrem Facettenreichtum zu vertreten. Die oft angeführte These, es habe sich eine permanente politische Klasse etabliert, die von der und nicht für die Politik lebe und sich von den Bürger*innen entferne, muss daher als schwerer Vorwurf gegenüber unserer Demokratie verstanden und ernsthaft beleuchtet werden.
Ein kleiner Faktencheck mit kritischer Betrachtung:
schreibt das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.
Der Begriff „Demokratie“ kommt aus dem Griechischen und heißt übersetzt „Herrschaft des Volkes“. Die erste Form der Demokratie gab es in Athen schon etwa 500 Jahre vor Christus, als das „freie Volk“, also nur Männer, die keine Sklaven waren, auf dem Marktplatz direkt über politische Fragen, wie z.B. was für Rechte die Bürger*innen haben sollen, abgestimmt und so für die erste politische Teilhabe von (männlichen) Bürgern gesorgt haben.
Die Diskussion ist nicht neu, aber mit den steigenden Zahlen und Sorgen der Corona-Pandemie flammt sie wieder auf. Während die demokratischen Länder bis heute mit ihnen zu kämpfen haben, feiert die kommunistische Partei Chinas bereits den Sieg über das Virus, während die westlichen Länder über langzeitliche Verluste der Wirtschaftsstärke klagen, ist China schon wieder dabei, seinen Siegeszug zur „letzten Supermacht“ (möchte man t-online glauben schenken[1]) fortzusetzen. Neidisch mag man auf die Effizienz schauen, mit welcher diese Autokratie vorgibt, das Virus besiegt zu haben.