Wer schonmal durch Wien gegangen ist, dem wird auffallen, dass Wien viel bunter und farbenfroher ist als viele andere Städte. Das liegt wahrscheinlich an den unzählbaren Graffiti, die überall in der Stadt zu sehen sind. Fast stündlich wird eine weitere Lackschicht auf Wände gesprüht, wodurch neue Bilder entstehen und alte verschwinden.
Am auffälligsten sind die Kunstwerke, die sich an den Wänden des Donaukanals befinden, da hier die Künstler*innen ganz legal ihre Sprühdosen zücken können. Nicht nur Wiener Graffiti-Künstler*innen verewigen sich so in Österreichs Hauptstadt – mittlerweile sind die Kaiwände des Kanals ein beliebtes Ziel für Künstler*innen aus aller Welt, um dort ihr Werk zu hinterlassen. Nicht nur zum Selbstsprayen reisen viele an, denn die Wände gelten auch als ein beliebtes Fotomotiv. Die Akzeptanz für Graffiti und Street-Art ist in der Stadt Wien, insbesondere am Donaukanal, höher als in jeder anderen Stadt. Viele befragte Anwohner*innen tolerieren es nicht nur, sondern freuen sich darüber, dass „die Stadt Farbe bekommen hat“ und solange die Kunstwerke „ästhetisch und kunstvoll blieben“, seien sie sogar gewünscht.