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Carnuntum – Eine Römerstadt in Österreich

Wien war und ist eine der geschichtsträchtigsten Städte Europas. Die ersten dokumentierten Siedler*innen waren nach den Kelte*innen die Römer*innen, die hier die Stadt aufbauten. Doch während davon heute in Wien nicht mehr viel zu sehen ist, gibt es ungefähr 45 Kilometer östlich von Wien, kurz vor der slowakischen Grenze, die Römer*innenstadt Carnuntum. 6 n. Chr. wurde die spätere Hauptstadt der Provinz Oberpannonien als befestigtes Winterlager errichtet und in den folgenden Jahrzehnten um ein dauerhaftes Legionslager und eine Zivilstadt erweitert.

Römisches Stadtviertel

Die Lage an der Donau als Teil der Grenze zu Germanien war ideal, weil es so nicht nur eine verstärkte Sicherung durch Soldat*innen gab, sondern Carnuntum durch nahegelegene Handelsrouten einen wirtschaftlichen Aufschwung erlebte. So konnte sich die zunächst kleine Siedlung zu einer bedeutenden Stadt mit rund 50.000 Einwohnern*innen entwickeln, die circa 124 n. Chr. das Stadtrecht durch Kaiser Hadrian bekam.

Viele römische Kaiser*innen verbrachten hier Zeit, zum Beispiel begann Lucius Septimius Severus mit seiner Ausrufung zum Kaiser 193 n. Chr. in Carnuntum die Herrschaft der severischen Dynastie. Die glorreiche Zeit endete jedoch 433 n. Chr., als die Provinz Pannonien und somit auch Carnuntum nach vielen Plünderungszügen und Einfällen im Zuge der Völkerwanderung an die Hunnen abgetreten wurde.

Das Heidentor, ein Triumphbogen, früher und heute (Modell im Vordergrund)

Carnuntum verschwindet anschließend zunächst aus den Geschichtsbüchern. Ende des 19. Jahrhunderts beginnen Archäologen*innen und Historiker*innen mit der systematischen Erforschung und Ausgrabung Carnuntums. Durch neugewonnene Kenntnisse mithilfe neuer Technologien und Untersuchungen des Bodens mit Röntgenstrahlen ließ sich das Aussehen der Stadt größtenteils nachempfinden und ein Teil eines Stadtviertels auf den ursprünglichen Grundmauern errichten. Hierbei ist nichts der Kreativität überlassen. Sämtliche Rekonstruktionen und Ausstellungsstücke beruhen auf archäologischen Befunden. Waren nur Teile eines Raumes bekannt, wurde er auch nur zum Teil rekonstruiert. Neben dem Stadtviertel sind auch ein Museum, ein Amphitheater sowie das Heidentor, ein Triumphbogen, zu besichtigen.

Vor dem Eingang zur römischen Therme

Die gesamte Stadt ist dies jedoch nicht. Nur knapp ein Prozent der Römerstadt ist ausgegraben. Trotz weiterer geplanter Forschungen sollen nicht alle Teile freigelegt werden, da die Überreste ungefähr einen Meter tief in der Erde liegen und so vor äußeren Einflüssen, wie dem Wetter, gut geschützt sind. Auf diese Weise bleibt Carnuntum noch lange erhalten und kann auch in der Zukunft neue historische Kenntnisse liefern. Die Stätte vermittelt einem eine realistische Vorstellung einer römischen Stadt und ist mit ihren detailgetreuen Nachbauten nicht nur für historisch Interessierte einen Besuch wert.

Sollte es mit dem Abi nicht so laufen wie erhofft, macht euch keine Sorgen: In Wiens Unis gibt es keinen NC, hier habt ihr also immer eine Chance!

Funfact

Juliane Geisler


Bildquellen:

Carnuntum – Römisches Stadtviertel: Archiv

Heidentor: Archiv

Eingang zur römischen Therme: Archiv

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